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Kobarid – Erinnerung an die Isonzoschlacht von 1917 aus dem Ersten Weltkrieg

Aktualisiert am 15. Januar 2022 von Lichtwolken

Die 12. Isonzoschlacht oder Schlacht von Karfreit (slowenisch Kobarid) fand im ersten Weltkrieg, am Fluss Isonzo (italienisch), Soča (slowenisch) statt. Italien erklärte im Ersten Weltkrieg Österreich-Ungarn den Krieg. Über eine Million Soldaten mussten in den 12 Isonzoschlachten sterben. Von Triest bis nach Südtirol kämpften beide Truppen gegeneinander unter schwierigsten Bedingungen in der Alpenfront. Am 24. Oktober 1917 begann die letzte Schlacht von Bovec bis Tolmin. Die Kämpfe dauerten, vor allem im Gebirge, bis zum Dezember an.

Auf einer Wandertour zum Bergsee Jezero v Lužnici habe ich mehrere Überreste aus dem Ersten Weltkrieg gefunden. Sogar der Berggipfel des Krn wurde damals weggesprengt. Normalerweise wäre er ein paar Meter höher. Der Krn war damals ein wichtiger Stützpunkt der italienischen Armee. Die Gomiščkovo zavetišče na Krnu (Krn Hütte) auf 2182 m, kurz unterhalb des Gipfels, war damals die italienische Militärunterkunft.

In Erinnerung an die Schlachten habe ich in Kobarid originale Bilder abfotografiert, die in direkter Nähe des Museums Karfreit an Hauswänden ausgestellt sind. Das Museum Karfreit ist sehr interessant um sich über den Krieg und die Schlachten zu informieren. Dort habe ich einige ausgestellte Granaten gesehen die optisch zu meinen gefunden rostigen Splittern passten. Leider darf im Museum selber nicht fotografiert werde. Der Krn Raum des Museums war für mich mit am interessantesten, da ich gerne in den Bergen bin. Dort steht ein Modell im Maßstab 1 : 1000 des Krn, der Batognica und der benachbarten Gipfel. Dort konnte ich mir einen guten Überblick zu den unterschiedlichen Wanderwegen, die auf den Krn führen, machen. Viele Wanderwege wurden damals von russischen Kriegsgefangenen angelegt.

Lebensmittel, Wasser und Kriegsmaterial wurden mit Pferden auf die Berge transportiert. Viele Pferde starben an Unterernährung. In den Mägen wurden bei Obduktionen Steine und Erde gefunden, welche die Tiere aus Hunger gefressen haben.
Neben den Schlachten wurden auch alltägliche Dinge, wie das Rasieren, erledigt.
Pri B’zjak Holiday Home (Gebäude in der Mitte).
Für Transporte halfen auch Hundegespanne.
Entlang der Straße Gregorčičeva ulica.
Kobarid im Ersten und Zweiten Weltkrieg.
Zwei Kajakfahrer auf der smaragdgrünen Soča, kurz vor der Napoleonbrücke in Kobarid.
Während der beiden Weltkriege spielte die Napoleonbrücke eine zentrale Rolle. Die Schlucht unter der Brücke ist 200 Meter lang und 15 m tief. Die Soča höhlte den Felsen aus und formte die Schlucht.

Weitere Informationen

www.kobariski-muzej.si

2 Kommentare

  1. Sehr geehrte Autorin dieses Beitrages,
    ich habe zufällig auf diesen Artikel gestoßen und fand es super, dass die Fotos über die Straßenausstellung in Kobarid so veröffentlicht wurden. Als ich aber den Text zu lesen begann, sah ich einige Fehler. Erstens wurde die Ausstellung nicht vom Kobarider Museum gemacht, sondern hatte das die benachbarte Stiftung Weg des Friedens im Sočatal (Fundacija Poti miru v Posočju) gemacht. Zweitens wurde der Gipfel des Berges Krn nicht gesprengt, sondern ist das mit benachbarten Batognica das geschehen. Wobei bei Batognica von keinem Gipfel reden können, da der Berg wie ein Plateau aussieht. Jedenfalls ist seit diesen Sprengungen Batognica etwas niedriger als davor. Noch heute kann man da große Krater von Explosionen sehen und den Eingang in die unterirdische Gänge an der damals italienischer Seite der Front.
    Wir können auf gar kein Fall über eine Million an der Isonzofront gestorbene Soldaten sprechen. Höchstens 300 000-400 000, aber noch darüber sind sich die Historiker nicht einig. Wenn wir aber über die Opfer sprechen (Tote, Verletzte, Vermisste), dann ist die Nummer aber korrekt (1 000 000 – 1 200 000).
    Die Hütte unterhalb Krn Gomilščkovo zavetišče konnte damals nicht italienische Unterkunft sein. Es gab Militärunterkunfte, doch haben die nichts mit der heutigen Hütte zu tun. Nach dem Ersten Weltkrieg, 1922, hatten die Italiener einen großen Monument and der Stelle, wo heute die Hütte steht, gemacht. So wie ein kleines Tempel, gewidmet dem in Kampf gestorbenen Alberto Picco. Bald danach wurde der Monument von einem Blitzschlag beschädigt. Vom Monument blieben letzendlich nur die untere Mauer, die Treppen und das Fundament, auf dem heute die Hütte steht.
    Auch ist es übertragen zu sagen, dass die meisten Wanderwege von den russischen Kriegsgefangenen gemacht wurden, Die meisten wurden von den Italienern gemacht. Die Russen hatten die Straße über den Vršičpass gemacht, sonst waren die aber für verschiedene Aufgaben benutzt. Ja, bei einigen Wanderwegen waren sicher auch die Russen dabei, doch hatte die a-o Armee ihre eigene Bauabteilungen, die für die Militärinfrastruktur zuständig waren. Genauso die Italiener. Also ganz sicher waren die Kriegsgefangenen nicht die Einzigen.
    Hoffentlich finden Sie meine Kommentare brauchbar.

    • lichtwolken sagt

      Vielen Dank für den sehr ausführlichen Kommentar. Es freut mich dass diese zusätzlichen Informationen von einer Slowenin kommen! Es tut mir leid dass ich nicht die korrekten Angaben wiedergegeben habe, das war nicht meine Absicht. Das Einzige was ich richtig stellen muss, ich habe nicht geschrieben das die Ausstellung der Bilder vom Kobarider Museum gemacht wurde. Sondern dass die Fotografien in der nähe des Museums Karfreit ausgestellt sind. Ich freue mich natürlich wieder einiges über Slowenien dazu gelernt zu haben. Und falls es noch weitere Anmerkungen geben sollte, einfach schreiben.

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