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6 Wander Tipps für Anfänger

Radweg im Nationalpark Drents-Friese Wold

Aktualisiert am 24. Dezember 2020 von Lichtwolken

Du möchtest mit dem Wandern anfangen? Weil du die Natur liebst, einen Ausgleich zum Alltag oder stressigen Arbeitsleben brauchst. Vielleicht möchtest du auch ein paar Kilogramm abnehmen 😉 Dafür ist Wandern bestens geeignet!

Ich bin mit dem Wandern angefangen, weil ich über einen längeren Zeitraum ein anstrengendes Arbeitsleben hatte. Am Anfang bin ich kürzere Strecken bis zu 5 km gewandert. Mittlerweile kann ich ohne Probleme 20 Kilometer wandern. Und es fühlt sich einfach nur gut an! Um da hinzukommen, habe ich auch etwas länger gebraucht. Vor allen Dingen, bis ich gemerkt habe, dass mir die Bewegung an der frischen Luft durch zum Teil menschenleere Landschaften einfach nur gut tut. Meine Wander Tipps sind jetzt nicht für die Alpen oder das Hochgebirge geeignet. Ich bin aus dem Münsterland und hier ist es sehr flach. Natürlich gibt es hier den Teutoburger Wald in der Nähe. Den zähle ich aber nicht zu den richtigen Bergen. Schön ist er trotzdem!

1. Langsam mit dem Wandern anfangen

Du musst nicht sofort 10 Kilometer Touren machen. Fang ganz langsam an. Dafür aber regelmäßig. Ich bin am Anfang mehrmals die Woche, 5 – 7 Kilometer gewandert. Je nachdem, wie ich Zeit hatte. Ich kann mich noch daran erinnern, dass ich am Anfang nach einer 7 km Tour schon meine Beinen gespürt habe. Heute sind 7 km ein Klacks für mich.

Im Gegensatz zu anderen Menschen gehe ich auch sehr gerne alleine Wandern. Ich führe keine Gespräche und bin voll und ganz bei der Natur und mir. Es macht mir auch alleine sehr viel Spaß. Wahrscheinlich aber auch deshalb, weil ich in einer Stadt lebe. Hier ist ja schon genug los. Jeder Mensch hat natürlich auch seine eigene Geschwindigkeit beim Wandern. So kann ich mein eigenes Wohlfühltempo gehen. Fang einfach an und gehe so, wie du es für dich richtig findest. Es soll ja auch Spaß machen! Lass dich nicht von anderen Menschen verunsichern oder beeinflussen. Mach es einfach so, wie du möchtest. Und wenn du nur 3 km gehst. Egal! Hauptsache, du bewegst dich und dir macht es Freude.

Sanddüne im Nationalpark Drents-Friese Wold in den Niederlanden
Sanddüne im Nationalpark Drents-Friese Wold

2. Was soll ich beim Wandern anziehen?

Für den Anfang kannst du in normaler Kleidung je nach Wetter wandern gehen. Ich war früher mit Jeanshose und gemütlichen Schuhen unterwegs. Bei Regen mit Regenschirm. Ich war sogar schon mit Jeanshose in den Julischen Alpen wandern. Das war eine meiner ersten Touren in den Bergen. Davon rate ich aber ab. War nicht sehr angenehm bei Regen mit einer klatschnassen Jeans, die an den Beinen klebte, über Felsen zu klettern. Heute trage ich auch im Flachland immer eine Wanderhose.

Leichte und schnelltrocknende Materialien, in denen ich mich gut bewegen und wenn nötig auch klettern kann. Nicht richtig klettern, aber über einen kleinen Bach hüpfen oder einen Baumstamm 😉 Es gibt mittlerweile auch schöne, eng anliegende, stretchige Wanderhosen, die modern aussehen. Ich mag diese sehr weiten Wanderhosen nicht. Für jeden Geschmack gibt es was Passendes. Fast immer habe ich eine winddichte Softschelljacke mit einer hohen Wassersäule dabei. Falls es doch einmal regnen sollte. Längere Touren bei Regen und Wind können auf Dauer etwas unangenehm werden. Zum unterziehen nutze ich ein Funktions -T-Shirt, das schnell trocknet und nicht anfängt zu müffeln. Bei kurzen Touren brauchst du das aber nicht.

Schuhe sind für mich beim Wandern eigentlich mit dass Wichtigste! Im normalen Gelände komme ich mit flachen und wasserdichten All Terrain Schuhen am besten zurecht. Wenn du eine längere Strecke durch nasses Gras gehst, werden bei normalen Schuhen irgendwann die Socken nass. Also Schuhe mit rutschfestem Profil für nasses Wetter und einer weichen, flexiblen Sohle. Für die Alpen habe ich ganz andere Wanderschuhe.

Mittlerweile trage ich auch immer Wandersocken. Die sind an den wichtigen Stellen etwas gepolstert und scheuern nicht so schnell durch. Wandersocken transportieren den Schweiß nach außen, nicht wie Baumwollsocken, die sich irgendwann vollsaugen. Wichtig ist, dass die Schuhe für dich bequem sind. Meistens weiß ich erst nach längeren Touren, ob die Wanderschuhe für mich geeignet sind. Ich habe mir schon recht teure Schuhe gekauft, die auch sehr bequem waren, um dann nach einer 17 km Tour festzustellen, dass ein Band am Fuß geschwollen war. Bei kürzeren Wandertouren bis zu 7 km kann ich in so gut wie allen Schuhen ohne Beschwerden laufen. Erst bei längeren Touren über 10 km und mehr merke ich, ob die Schuhe wirklich für mich geeignet sind. Nicht so einfach mit den Schuhen 😉

3. Essen und Trinken beim Wandern

Für kleine Touren bis 5 oder 10 Kilometern nehme ich meistens nichts zu Essen oder Trinken mit. Auf so einer Strecke werde ich ganz bestimmt nicht verhungern 😉 Für Wandertouren über 10 km schon. Also nicht verhungern, sondern ich nehme Proviant mit 😉 Meistens habe ich einen halben Liter Wasser oder Tee dabei und ein paar Schoko-Müsliriegel für den Fall der Fälle. Vor dem Wandern üppig Essen haut meistens auf den Magen. Zumindest bei mir. Auf längeren Touren plane ich oft eine Möglichkeit zum Essen ein. Auf meinen Touren durch die Nationalparks in den Niederlanden esse ich oft in den Besucherzentren. Allerdings beträgt der Anfahrtsweg zu den Nationalparks oft 1 – 2 Stunden oder noch länger. Da bekomme ich automatisch schon wieder Hunger. Wenn es keine Möglichkeit gibt, dann nehme ich mir etwas zu Essen mit. Eine Flasche Wasser habe ich öfters noch im Auto liegen.

4. Wo soll ich wandern?

Ich habe das Glück, direkt in unmittelbarer Nähe ein Vogelschutzgebiet zu haben. Ein kleines Naturparadies. Da ich Tiere liebe, war es für mich immer wieder schön und motivierend, in das Vogelschutzgebiet Rieselfelder zu fahren. Und das sehr regelmäßig. Zudem kann ich zu jeder Jahreszeit unterschiedliche Tiere beobachten, die dort ihre Rast in Richtung Süden machen. Und zu jeder Jahreszeit sieht die Natur anders aus. Gerade wenn du anfängst zu wandern, würde ich mir ein schönes Gebiet in der Nähe suchen. Damit du nicht so eine lange Anfahrt hast. So kannst du auch, wenn du wenig Zeit hast, schnell abends eine Runde drehen. Ohne die Ausrede: Ich habe ja doch keine Zeit 😉 Wenn du sowieso in einer ländlichen Gegend wohnst, prima! Ich selber wohne in der Stadt und muss ein paar Kilometer rausfahren, um die Natur zu genießen.

Heidelandschaft mit Sandverwehungen im Nationalpark Veluwezoom
Heidelandschaft mit Sandverwehungen im Nationalpark Veluwezoom

5. Wie plane ich eine Wanderung?

Früher ging es mit einer Karte auf Wandertour, heute mit einer App. Mittlerweile gibt es einige Wander-Apps auf dem Markt. Ich selber nutze auch eine App zum Wandern. Erst einmal um Touren mit der richtigen Länge für mich zu planen. Im Gebirge auch noch, um die Höhenmeter zu sehen. Mit der App kann ich Touren in Gegenden planen, die ich selber nicht kenne, ohne mich zu verlaufen. Die Wegbeschaffenheit wird mir auf der App auch angezeigt. Das ist interessant, wenn du nicht so gerne über Asphalt laufen möchtest. Also viel Straße. Dadurch habe ich schon viele wunderschöne Wege entdeckt. Und verlaufen kann ich mich mit der App auch nicht.

Wichtig ist nur, dass dein Handy Akku nicht schlapp macht. Das habe ich schon öfters erlebt. Sehr ärgerlich, wenn du in einer Gegend bist, in der du dich nicht auskennst. Seitdem habe ich immer eine Powerbank dabei. Und die hat mir schon oft bei längeren Touren geholfen! Die App hat für mich auch einen schönen Vorteil. Ich habe alle meine Wandertouren und Bilder archiviert. Quasi als Wandertagebuch. Wenn du deine Touren nicht selber planen möchtest, kannst du auf Touren der Community zugreifen und die Touren einfach nachlaufen. Du kannst dir auch meine Touren herunterladen.

Schaf im Nationalpark De Maasduinen, De Hamert
Schaf im Nationalpark De Maasduinen, De Hamert
Shetlandpony im Nationalpark De Groot Peel
Shetlandpony im Nationalpark De Groot Peel

6. Du bist Gast in der Natur!

Achte auf die Natur und ihre Tierwelt. Behandle die Natur mit Respekt! Bleibe auf den Wegen und trampel nicht auf Blumen rum oder kleine Tiere. Wenn du über Wiesen mit Tieren gehst, so wie ich auf einigen Touren in den Niederlanden, verhalte dich ruhig. Halte Abstand zu den Tieren. Muttertiere beschützen ihre Jungtiere und können aggressiv werden! Achte darauf, dass in einigen Gebieten dein Hund an die Leine muss. Nehme deinen Müll immer wieder mit nach Hause! Ob Plastikmüll oder organischer Abfälle! Ich nehme mittlerweile eine kleine Tüte mit, um z. B. ein Bonbon Papier oder eine Plastikverpackung aus der Natur mitzunehmen.

So und jetzt kannst du mit deinen Wandertouren starten 🙂 Viel Spaß dabei!

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