Slowenien, UNTERWEGS IN
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Auf den Gipfel des Slemenova Špica 1911 m – Julische Alpen

Aktualisiert am 15. Januar 2022 von Lichtwolken

Eine aussichtsreiche Bergtour mit grandiosem Rundumblick! Wandern in den Bergen Sloweniens ist immer wieder ein Highlight!

Die Julischen Alpen sind und bleiben für mich mein liebstes Wandergebiet. Der Triglav Nationalpark in den Julischen Alpen ist Natur pur und nicht so überlaufen wie andere Bergregionen. Auf den meisten Touren in Slowenien treffe ich nur wenige Wanderer oder bin alleine auf den Wegen unterwegs. Viele Tiere sind hier zu beobachten. Ich höre oft Murmeltiere, bekomme sie meistens aber nur noch von hinten zu sehen. Auf der Wanderung zum Gipfel des Slemenova Špica habe ich zahlreiche Gämsen gesehen. Jung- sowie Alttiere. Zwei Gämsen bewegten sich in einer fast senkrechten Wand. Alpenkrähen fliegen krächzend ihre Bahnen vor den Felswänden.

Blick Richtung Berghütte Dom V Tamarju
Leichter Anstieg mit Blick Richtung Berghütte Dom V Tamarju
  Der Wasserfall Črna
Wasserfall Črna

Festes Schuhwerk ein Muss!

Unterhalb der Berge fängt die Tour erst einmal ganz gemütlich an. Kurz hinter der Berghütte Dom V Tamarju weist ein Schild darauf hin, dass es hier nur noch mit festem Schuhwerk weiter geht. Und das auch nur für geübte Bergwanderer! Ich war gespannt, was auf mich zukommt. Es kann in den Slowenien recht abenteuerlich zugehen, wenn man so wie ich vom Flachland kommt und nur ein paar Hügel kennt.

Blick aus der Schlucht
Blick aus der Schlucht

Kleinen Stärkung bevor es durch die Schlucht geht

Auf der Berghütte erst einmal noch eine kleine Stärkung und dann ging es auch schon los. Direkt am hohen Wasserfall Črna vorbei und durch die große felsige Schlucht. Hier halten sich bis in den Sommer noch Schneereste. In der Schlucht mussten oft meine Hände helfen, um über die großen Felsen zu kommen. Leider habe ich mich hier trotz Navigation etwas verlaufen. Es war nicht immer so einfach, zwischen den großen Felsen den Überblick zu behalten. Nach eine halben Stunde habe ich endlich den ziemlich steilen Zickzack-Weg gefunden. Ab hier ging es dann stetig bergauf, mit immer schöneren Ausblicken auf die umliegenden Berge. Im Sommer ist es in Slowenien auch in den Bergen sehr heiß. Genug Wasser mitnehmen, langsam laufen und viele Pausen machen! Weiter oben in den Bergen kamen mir nur sehr wenige Wanderer entgegen. Meistens hatte ich die Bergkulisse für mich ganz alleine. Noch weiter höher wurde es immer baumloser, nur vereinzelt standen ein paar Lärchen, die der Witterung trotzten. Auf ca. 1800 m erreichte ich unter der Mojstrovka-Nordwand eine Hochebene mit vielen großen Felsen.

Zwei Wanderer in der felsigen Schlucht
Zwei Wanderer in der felsigen Schlucht
Schnee- und Eisreste halten sich in der Schlucht bis in den Sommer
Schnee- und Eisreste halten sich in der Schlucht bis in den Sommer
Felsiger Wanderweg
Felsiger Wanderweg
Wunderschöne Aussichten auf die umliegenden Berge
Weiter oben werden die Aussichten auf die umliegenden Berge immer schöner

Über einen Grashang zum Gipfel Slemenova Špica

Die letzten Meter bis zum Gipfel Slemenova Špica gehen über einen Grashang, auf dem sich eine kleine Herde Schafe aufgehalten hat. Von hier oben ist der Rundblick auf die Berge traumhaft. Auch der berühmte Blick zum Berg Jalovec. Der Berg ist in slowenischen Bergkalendern bekannt. Lange konnte ich mich auf dem Gipfel nicht aufhalten, da es immer später wurde. Auf dem Weg weiter nach unten konnte ich immer wieder Gämsen beobachten.

Der Gipfel des Slemenova Špica 1911 m
Der Gipfel des Slemenova Špica 1911 m
Der berühmte Blick zum Berg Jalovec (Bergspitze in der Mitte)
Der berühmte Blick zum Berg Jalovec (Bergspitze in der Mitte)
Eine kleine Schafherde unterhalb des Gipfels Slemenova Špica
Eine kleine Schafherde unterhalb des Gipfels
Kleine Alm unterhalb des Gipfels Slemenova Špica
Kleine Alm unterhalb des Gipfels Slemenova Špica
Wanderweg mit grandioser Aussicht
Wanderweg mit grandioser Aussicht
Das Wetter kann sich in den Bergen sehr schnell ändern
Das Wetter kann sich in den Bergen sehr schnell ändern

Das Grlo-Joch und durch die Felswand hüpfende Gämsen

Etwas kniffelig wurde der Abstieg durch das Grlo-Joch. Der Wanderweg durch die Schlucht und den großen Schotterhang war schwer zu erkennen. Der Schotterhang fing bei jedem Schritt an zu rutschen. Es war oft schwierig, Halt zu finden. An den steilen Felswänden hüpften zwei Gämsen hin und her und beförderten Steine nach unten. Bevor ich aus dieser Höhe einen Stein abbekomme, habe ich die Gämsen eine lange Zeit beobachtet. So leichtfüßig in der hohen steilen Wand! Der Schotterhang hat sehr viel Zeit in Anspruch genommen. Es dauert bestimmt eine Stunde.

Eine mit Drahtseil gesicherte Stelle kam dann leider auch noch. Stand so nicht im Wanderführer. Ihr dürft nicht vergessen, ich komme vom Flachland 🙂 Bei mir gibt es nur kleine Hügel. Und das Drahtseil sowie der Abgrund war nicht so meins. Aber was sollte ich machen, bin ja in den Bergen. Also Zähne zusammenbeißen, am Drahtseil entlanghangeln und irgendwie runter. Nicht irgendwie, sondern recht konzentriert. Wollte ja auch heile unten wieder ankommen. Umkehren war keine Option, da es schon dämmerig wurde. Und in den Bergen wollte ich die Nacht nicht verbringen.

Etwas erleichtert war ich dann doch, als ich im halbdunklen endlich wieder Etwas erleichtert war ich dann doch, als ich im halbdunklen endlich wieder unten auf befestigten Wegen ankam. Ich versuche immer aus Wanderführern schwierige Stellen herauszufinden. Oft werden diese aber nicht erwähnt.

Abstieg durch das Grlo-Joch
Abstieg durch das Grlo-Joch
Zwei Gämsen in der großen Felswand
Zwei Gämsen in der großen Felswand
Leichtfüssig hüpften die Gämsen durch die Felswand
So leichtfüssig hüpften die Gämsen hin und her
Gämsen machen sich das Revier streitig
Gämsen machen sich das Revier streitig
Drahtseil gesicherte Stelle
Drahtseil gesicherte Stelle
Eine etwas schwierigere Passage – mit Drahtseil gesicherte Stelle
Eine etwas schwierigere Passage – mit Drahtseil gesicherte Stelle

Ich würde diese Tour auf jeden Fall wieder machen. Es war eine sehr abwechslungsreiche Tour mit etwa Überwindung. Zumindest für mich. Ein kleines Bergabenteuer mit einer Schlucht, die durchwandert werden muss, dem Wasserfall Črna, hohe senkrechte Felswände, tolle Aussichten, viele Gämsen, einen Schotterhang und eine Drahtseil gesicherte Stelle. Eine interessante Tour, die durchaus auch für nicht ganz so schwindelfreie Menschen zu machen ist.

Mein absolutes Highlight waren die Gämsen!

TOURDATEN

  • Tourlänge: 13,9 km
  • Region: Kranjska Gora, Slowenien
  • Aufstieg: 960 m
  • Parkplatz: Planica Nordic Centre (Skicenter mit Sprungschanze) in Ratece
  • Einkehr: Berghütte Dom V Tamarju. Adresse: Rateche 168 Agrarna Skupnost Ratece Planica, Ratece, Kranjska Gora, 4283 Slowenien. Vom Parkplatz am Skicenter sind es etwa 45 Minuten zu Fuss, bis zur Berghütte.
  • Wanderweg Besonderheit: Viele Tiersichtungen, Gämsen
  • Schwierigkeitsgrad: Mittelschwere Wanderung, unbedingt festes Schuhwerk! Eine Drahtseil gesicherte Stelle.

2 Kommentare

  1. Frank sagt

    Sehr schöne Bilder. Habe mich echt in Slowenien verliebt. Ein wunderschönes kleines Land. Aber eigentlich ist die ganze Region schön mit Kärnten, Italien und Slowenien.

    • Vielen Dank 🙂 Ich liebe dieses kleine Land auch. Zum Wandern wirklich ein Traum. Dort ist auch nicht so viel los. Ich habe nur wenige Wanderer auf dieser Tour gesehen. In Kärnten war ich bis jetzt noch nie. In Italien nur kurz im Norden. Dort gefällt es mir auch sehr gut. Allgemein bin ich ein Fan von den Bergen, egal wo!

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